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Schulbegleitung / Schulassistenz

Mit dem Ziel, eine Verbesserung der Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit beeinträchtigter Wahrnehmung zu ermöglichen, haben das Autismus– Therapie- & Beratungszentrum Hildesheim, der CJD-JugendhilfeVerbund Elze (JHV) und die ergotherapeutische Praxis Ruth Barth (ErgoReha) entsprechend der Philosophie „Alles aus einer Hand“, unter dem Namen “Kooperationsverbund Autismus Region Hildesheim“ ein sehr tragfähiges und effektives Schulbegleitungskonzept für alle Schulformen entwickelt. Therapie, Beratung/Coaching und Schulbegleitung sind somit eng miteinander verknüpft. Ein qualifiziertes Fallmanagement (Casemanagement) plant, koordiniert, überwacht und evaluiert den gesamten Prozess der Beschulung. Von uns eigens ausgebildete Schulbegleiter begleiten den autistischen Schüler, die autistische Schülerin kompetent und empathisch.

"Inklusion" steht für die Tatsache, dass jeder Mensch "anders" ist, Gesellschaften keine Gleichheit kennen und aus der positiven Bewertung von Unterschiedlichkeit enormes Potenzial schöpfen können.

Alle Menschen einer inklusiven Gesellschaft dürfen und sollen mit dem gleichen Recht und der gleichen Selbstverständlichkeit am gesellschaftlichen Leben teilhaben, dieses prägen und mitgestalten; das heißt explizit auch für Menschen mit Handicap die Möglichkeit, an Regelschulen unterrichtet zu werden. Um das zu ermöglichen, müssen zur Umsetzung dieses Rechts auf inklusive Bildung z.B. Lernbedingungen angepasst werden. Eine weitere Hilfe stellt die Möglichkeit eines schulbegleitenden Dienstes dar.


Damit SchülerInnen mit autistischem Verhalten eine ihren Fähigkeiten entsprechende Schulbildung ermöglicht werden kann, wird ihnen eine ständige, fachlich qualifizierte Schulbegleitung zur Seite gestellt.

Die Schulbegleitung arbeitet in der Form eines Navis nnerhalb des Schulalltags und sichert den Schulbesuch ab, indem sie die behinderungsbedingt erforderliche individuelle Unterstützung übernimmt.


In der Folge habe ich einige Beispiele aufgeführt, wie wir die Aufgaben der Schulbegleitung definieren:

Grundvoraussetzung

Die Arbeit mit Jugendlichen mit der Diagnose Autismus ist mühsam und fordert Pädagogen wie auch Helfer/SchulbegleiterInnen in besonderer Weise heraus – vor allem, weil das eigene Wertesystem immer wieder in Frage gestellt wird und kurzfristige Erfolge oft nicht möglich sind.
Die Schulbegleitung muss darum in unserem Verständnis die Andersartigkeit und tabuüberschreitenden Verhaltensweisen der Schülerinnen und Schüler mit Autismus aushalten, dabei stets aktualdiagnostisch und unterstützend tätig sein und zugleich darauf hinarbeiten, dass die Schulbegleitung sukzessive verzichtbar wird.

Eine unverzichtbare Hilfe stellt dabei ein notwendiges vor allem regelmäßiges Coaching dar, die die hohen Anforderungen an diese Tätigkeit erst dauerhaft ermöglichen.

Inhaltlich sind dies:
Fallanaylse,
Aktualdiagnose,
Bearbeitung inhaltlicher Fragen,
Beachtung der eigenen Grenzen,
Beachtung der eigenen „Work-Life-Balance",
Stärkung der eigenen Ressourcen.

Das Teilen der Verantwortung durch Einbezug des Umfeldes (Schaffung eines Netzwerks)Auswertung von uns speziell auf den Schüler entwickelter Frage- und Beobachtungsbogen usw.
Die Schulbegleitung ist zudem „Teil“ der Autismustherapie. Hier besteht eine sehr notwendige enge Verzahnung, damit die Besonderheiten (Erleben, Verhalten) des Schülers von der Schulbegleitung richtig eingeschätzt werden. So wird verhindert, dass das Kind in Konflikte durch Fehlinterpretationen seiner Verhaltensauffälligkeiten gerät.

Förderung und Unterstützung angemessenen Verhaltens

Das ist unter anderem im Einzelnen:

Aufbau von Selbstkontrolle (z.B. Erläuterung gegenüber dem Schüler,
wie problematische und unkontrollierte Verhaltensweisen auf andere Menschen wirken
Einübung angemessener VerhaltensweisenFörderung und Stärkung der Eigenständigkeit des Schülers
Konsequentes Arbeiten des Schülers (unterstützt durch Einführung deutlicher Regeln)
Aufbau einer Regelakzeptanz
Hilfen bei der Erfüllung eigener Wünsche
Hilfen zur Steigerung einer Frustrationstoleranz
Einübung alternativer Verhaltensweisen
Unterstützung hinsichtlich ruhigen und kontrollierten VerhaltensBei z.B. Ängsten Halt geben

Strukturierung des Umfelds

Schulbegleitung hilft, im Schulalltag Handlungsabläufe und Lernprozesse als strukturiert zu erfahren.Schaffung von Kontinuität (z.B. bzgl. Tagesablauf)
(Wenn Regelmäßigkeit, Konsequenz, klare Absprachen und regelmäßige Lerneinhei­ten den Unterricht charakterisieren, kann dies in großem Ausmaß zu Sicherheit und Orientierung beitragen.)

Unterstützung bei der Handhabung von Lehr- und Lernmaterialien

Ermöglichung, so selbstständig wie möglich dem Unterricht zu folgen und Arbeitsaufträge zu erfüllenAngebot von individuell und variierend Hilfen als Antwort auf die sehr verschiedenartigen Einschränkungen und Besonderheiten.verschiedenen Angeboten und Unter­richtsinhalte und -materialien den Möglichkeiten des Schülers angepasst werden.Hilfen zur Kompensierung der vielfältigen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen des autistischen SchülersSchaffung von Voraussetzungen und Bedingungen, dass der Schüler in etwa zeitgleich mit seinen Mitschülern seine Arbeitsaufgaben erledigen kann (z.B. durch

Anbahnung von Kontaktaufbau, Interaktion und Kommunikation mit Lehrkräf­ten wie auch mit Mitschülerinnen und Mitschülern

Unterstützung im Bereich Interaktion und Kommunikation
Hilfen z.B. bei der Gestaltung von Gesprächsinitiativen und –abläufen
Unterstützung bei der Deutung bildhafter Sprache und Interpretationshilfen bei Metaphern und Sprichwörtern
sowie Wahrnehmungs- und Verständnishilfen bezogen auf analoge Kommunikationsanteile.
Hilfen bzgl. Kontaktaufbaus und bei der Aufrechterhaltung von Kontakten

Pflege der Kooperation (Schule, Elternhaus, Autismus- Therapie- & Beratungszentrum, Schulbegleitung)

Dokumentation der Entwicklung des Schülers sowie die aktive Teilnahme an Hilfeplangesprächen.
Information der Schulbegleitung und der Schule über das Verhalten des Kindes im häuslichen Bereich und umgekehrt,
die Eltern über das Verhalten des Schülers in der Schule.

Elternhaus, Schule und Schulbegleitung, Autismus- Therapie- & Beratungszentrum müssen in dauerhaftem, informativem und planendem Austausch stehen, um mit gleichen Voraussetzungen und gleichen Zielen die Entwicklung des Kindes in allen Bereichen unterstützen zu können.